Als erstes fallen bei der jährlichen Renteninformation die fett gedruckten Zahlen auf. Deren Botschaft scheint zu lauten: „Alles halb so wild“. Aber wer wissen möchte, was die Zahlen in 20 oder 30 Jahren konkret bedeuten, muss genauer hinschauen.
Hier einmal die Darstellung eines Rentenbescheides mit dessen wesentlichen Elementen:
Der „grüne Bereich“
…zeigt die Dauer der Einzahlung und das (der Rechnung) zu Grunde liegende Renteneintrittsalter. Je weiter das Renteneintrittsalter vom Renteneintritt entfernt, desto größer die Gefahr der tatsächlichen Abwichung.
Der „rote Bereich“
…teilt sich in drei Bereiche auf. Der erste zeigt die Rente wegen voller Erwerbsminderung. Also die Leistung, die man bezieht, wenn man in einer beliebigen Tätigkeit nicht im Stande ist, länger als drei Stunden arbeitsfähig zu sein.
Der zweite Bereich zeigt die bisher erreichte Rentenanwartschaft. Eine anschließende länger Arbeitszeit kann zum existenziellen Problem werden.
Der dritte Bereich zeigt die zu erwartende Rente bei gleichbleibenden Beitragszahlungen. Der Betrag, den man am meisten im Blick hat. Doch gerade hier liegt die Krux.
Beispiel:
Zu erwartende Rente (1% Steigerung p.a.) 2.120,00 €
Krankenversicherung (8,2%) – 173,84 €
Pflegeversicherung (2,3%) – 48,78 €
Steuer (rund 13%) – 275,60 €
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Nettorente 1.621,78 €
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Inflationsrate (rund 1,5%) – 531,86 €
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Inflationskorrigierte Nettorente 1.089,92 €
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Der „blaue Bereich“
…berechnet unter einer jährilch angenommen Anpassungsrate die zu erwartende Rente. Im Schnitt der letzten 20 Jahre bis 2013 lag der jährliche Anpassungssatz bei 1,07 Prozent, im Schnitt der letzten 10 Jahre bis 2013 sogar nur bei 0,75 Prozent. Die Inflation lag in beiden Zeiträumen knapp über 1,5 Prozent und damit weit über den Rentenanpassungen.